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Mehr Kleber, mehr Einweg: iMac 21,5″, Magic Trackpad 2, Magic Keyboard & Magic Mouse 2 im Teardown




In der vergangenen Woche hat Apple neben neuen iMac-Modellen auch sämtliche Eingabegeräte einem Update unterzogen. iFixit hat sich sowohl den 21,5 Zoll iMac in der Grundausstattung als auch Magic Trackpad 2, Magic Mouse 2 sowie das Magic Keyboard näher angeschaut und die Geräte zerlegt.

Teardown iMac 21,5 Zoll

Das Prozedere bei den neuen iMac-Modellen ist bereits seit dem Update des Designs von 2012 bekannt. Die Komponenten liegen hinter der Display-Einheit aus Panel und Glasscheibe, die zudem den Zugangspunkt zu den Bauteilen darstellt. Wie beim Vorgängermodell ist der Bildschirm mit dem Gehäuse verklebt, außerdem sind Frontglas und Panel untrennbar verbunden. Um den iMac zu öffnen, hilft also nur ein Cutter. Der Klebstoff muss zum Zusammenbau erneuert werden.

Hat man das Panel, das in der Full-HD-Ausführung erneut von LG kommt, abgenommen, offenbart sich ein zum Vorgänger unverändertes Gesamtbild. Bei der Festplatte handelt es sich um eine Notebook-Festplatte im 2,5 Zoll Format. Wie bereits bekannt, sind Arbeitsspeicher und Prozessor fest auf die Hauptplatine gelötet und können nicht gewechselt werden. Die von Broadcom stammende WLAN- und Bluetooth-Karte ist hingegen gesteckt und leicht zu tauschen. Hat man einen iMac ohne Fusion Drive, besteht keine Möglichkeit den Flash-Speicher nachträglich einzubauen – die Lötstellen für den Steckplatz auf der Platine sind nicht besetzt. Aufgrund der gewöhnlichen SATA-Festplatte und dem proprietären Flash-Anschluss dürfte der Austausch der Festplatte gegen eine normale SSD im Fall der Fälle sowieso die bessere Lösung sein.

In einem separaten Teardown hat iFixit die 4K-Variante des neuen iMac zerlegt. Auch dort sind Prozessor und Arbeitsspeicher fest verlötet. Das 4K-Panel mit DCI-P3 Farbraum kommt wie die niedriger aufgelöste Variante von LG. Die Fesplatte wird per SATA angebunden, auch hier fehlt der Steckplatz für den Flashspeicher auf dem Logicboard.

Insgesamt vergibt iFixit bei beiden Varianten nur einen von 10 möglichen Punkten und damit nochmals einen weniger, als beim direkten Vorgänger. Gründe dafür sind das verklebte Gehäuse und die fest verlöteten Komponenten. Im Falle eines Defekts kommt man beim kleinen iMac also kaum um den meist teuren Besuch bei einer Reparatur-Werkstatt herum.

Teardown der neuen Eingabegeräte

Nicht nur dem neuen iMac wurde mit dem Schraubenzieher zu Leibe gerückt, sondern auch den erneuerten Eingabegeräten. Diese verfügen nun allesamt über einen fest verbauten Akku und einen Lightning-Anschluss, um die Batterie wieder aufzuladen. Während Maus und Tastatur einen Mac mit Bluetooth verlangen, benötigt das Trackpad zwingend einen Mac, der über Bluetooth in Version 4.0 verfügt. Interessanterweise ist aber in allen drei Geräten ein Broadcom-Chip verbaut, der eigentlich nur Bluetooth 3.0 beherrscht.

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Beim Trackpad zeigt sich ein ähnlicher Aufbau wie bei den Force Touch Trackpads aus den MacBooks. Vier Kupferspulen erzeugen als Elektromagneten Vibrationen als simulierten Klick. Der Akku fasst 2.024 mAh und liegt damit zwischen der Kapazität der neuen iPhones (1.715 mAh und 2.750 mAh). Das Gehäuse ist außerdem verklebt und nicht einfach zu öffnen.

Ebenso das Magic Keyboard. Die gesamte Unterseite ist fest verklebt und lässt sich nur mit Wärme und Hebeln vorsichtig öffnen. Die Batterie hat eine Kapazität von nur 793 mAh. Warum Apple keine größere Batterie trotz vorhandenem Platz verbaut hat, weiß nur das Unternehmen selbst. Bei den Tasten kommt nicht der Butterfly-Mechanismus des MacBook mit 12 Zoll Retina-Display zum Einsatz.

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Die Magic Mouse 2 ist äußerlich nicht von ihrem Vorgänger zu unterscheiden. Erst der Blick auf die Unterseite verrät, um welches Modell es sich handelt. Erneut setzt Apple auf viel Klebstoff, um das Gerät zusammenzuhalten – iFixit setzt erneut Wärme und Plastikplättchen ein. Der knapp 2.000 mAh fassende Akku nimmt den größten Platz des Raumes ein. An diesen ist der Lightning-Anschluss festgelötet.

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Insgesamt vergibt iFixit 2 bzw. 3 von 10 möglichen Punkten für die Reparierbarkeit. Bei allen drei Geräten bemängelt wird der massive Einsatz von Klebstoff und das hohe Risiko, ein Gerät bei der Reparatur zu beschädigen. Trackpad und Tastatur wird immerhin noch zu Gute gehalten, dass Lightning-Port und Batterie nicht fest miteinander verbunden sind, was den Austausch einer der beiden Komponenten deutlich vereinfacht.

Mehr Kleber, mehr Einweg

Beim 21,5“ iMac setzt Apple im Vergleich zum vorherigen Modell nochmals auf weniger wechselbare Bauteile. Während der Prozessor auch zuvor schon verlötet war, ließ sich der Arbeitsspeicher noch tauschen – auch wenn das Gerät komplett zerlegt werden musste, um an die Speicherbänke zu gelangen. Letztlich bleibt nur noch die SATA-Festplatte als Standardkomponente, bei der kein speziell von Apple stammendes Teil verbaut werden muss. Wer seinen 21,5“ iMac also außerhalb der Garantie reparieren muss, muss in vielen Fällen einen Neukauf als lohnendere Alternative zumindest in Betracht ziehen.

Auch bei der neuen Generation von Eingabegeräten hat Apple dem Nutzer den Handlungsspielraum nahezu komplett genommen. Wieder aufladbare Akkus sind zwar komfortabler als selbst zu wechselnde Akkus, sollte die Kapazität mit der Zeit allerdings sinken, muss man auch hier zwischen den Kosten für den Service und einem Neukauf abwägen.

Insgesamt führt Apple seinen Weg weiter fort und setzt auf kompaktere Geräte auf Kosten der Reparierbarkeit. Dass es in manchen Fällen nur auf Kosten von letzterem geht zeigt der hier zerlegte iMac und nicht zuletzt der Mac mini, der ohne Anpassungen am Gehäuse mit fest verlötetem Arbeitsspeicher daherkommt. Die Option, diesen nach dem Kauf aufzurüsten, bleibt also nur noch beim 27 Zoll iMac und beim Mac Pro. Wir dürfen also gespannt sein, wie lange dies so bleibt.




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