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Fünf Gründe gegen den Wegfall der Klinkenbuchse beim iPhone




Die bevorstehende Vorstellung des iPhone 7 und der mögliche Wegfall der Klinkenbuchse spaltet zur Zeit die Apple-Gemeinde in 2 Lager. Für die Einen nicht wegzudenken, für die Anderen ein Anachronismus. Grund genug, hier meine Fünf Gründe für den Erhalt des Klinkenanschlusses darzustellen. 

Die Klinkenbuchse ist und bleibt der universelle Anschluss

Seit nun mehr als 100 Jahren wird der Klinkenanschluss für die Übertragung von Tonsignalen genutzt. Damit verfügt der Klinkenanschluss über die längste und älteste Evolutionslinie. In Varianten von 2,5 bis hin zu 7,13 Millimeter ist dies in vielen Bereichen von allen Audio-Anwendungen der Steckverbinder der Wahl. Nahezu alle Headsets, Kopfhörer und Autoradios  der Welt sind mit einem Klinkenanschluss ausgestattet. Er hat sich als mechanisch robust bewährt und ist fast überall verfügbar. Über Kompatibilität muss sich der Nutzer keinerlei Gedanken machen.

Eine proprietäre digitale Schnittstelle würde bedeuten, das vorhandene Kopfhörer nur noch über einen externen Digital/Analogwandler (D/A-Wandler) nutzbar wären. Unter Umständen wird hierzu auch noch eine extreme Stromversorgung notwendig.

Klinkenanschluss und digitale Signalübertragung schließen sich gegenseitig nicht aus

Mit dem Airport Express zeigt Apple, das der Einsatz der Klinkenbuchse auch mit zusätzlichem digitalen Signalausgang vereinbar ist. Im analogen Anschluss ist zusätzlich ein optischer Digitalausgang integriert, der bei Bedarf genutzt werden kann. Somit kann den Verfechtern beider Übertragungswege Rechnung getragen werden.

Keine Qualitätsverbesserung

Einen Tod muss man sterben; Auch ein Digitalausgang braucht zwingend eine Wandlung von digital zu einem analogen Signal. Denn nur damit können elektroakustische Schallwandler wie Kopfhörer oder Lautsprecher arbeiten. Ob diese Signalwandlung nun im iPhone oder in externer Hardware geschieht, macht zunächst einmal keinen Unterschied. Wird hier ein Audiogerät im unteren Preissegment genutzt, kann es sogar zu einer schlechteren Audioqualität führen, wenn minderwertige D/A-Wandler verbaut wurden. Unter Umständen benötigt eine solche externe Wandlung auch noch eine zusätzliche Stromversorgung.

Ein Anschluss = ein Gerät

Bisher ist es beim iPhone kein Problem, über die Klinkenbuchse ein Audiogerät zu betreiben und gleichzeitig den Lightning-Port zum Laden oder Anschluss an einen Rechner zu nutzen. Sollte ein digitales Audiosignal zukünftig nur noch über die digitale Schnittstelle verfügbar sein, wäre dies ohne weiteres nicht mehr möglich. Hierzu wäre dann wieder ein Adapter notwendig, der gegen das Prinzip der Mobilität spricht. Da die bisherige Lightning-Schnittstelle keine Stromversorgung für externe Geräte zur Verfügung stellt, benötigt ein solcher Adapter dann auch noch zusätzlich eine Stromversorgung.

Schutz gegen Verschmutzung und Feuchtigkeit auch mit Klinkenanschluss zu realisieren

Eines der Hauptargumente, der aus technischer Sicht gegen den Klinkenanschluss zu sprechen scheint, ist die Anfälligkeit gegen Eindringen von Staub und Feuchtigkeit. Vermutlich wird das iPhone 7 in dieser Hinsicht verbesserte Eigenschaften aufweisen. Das sich Klinkenbuchse und ein entsprechender Schutz gegen Verunreinigungen gegenseitig nicht ausschließen, zeigen die Mitbewerber. Hier wird teilweise trotz Klinkenbuchse eine Zertifizierung nach Schutzklasse IP 68 erreicht. Dies bedeutet vollständigen Schutz gegen das Eindringen von Staub und Wasserdichtheit selbst bei dauerhaftem Untertauchen.

Mein Fazit: Zur Zeit scheint ein Wegfall des Klinkenanschlusses keinen wirklichen Vorteil für den Nutzer zu bringen. Will man einen digitalen Audioausgang schaffen, so lässt sich dies auch zusätzlich realisieren, ohne damit quasi alle Audio-Ausgabegeräte unbrauchbar zu machen oder nur noch mit zusätzlicher Hardware nutzen zu können.

Erstellt von Farafan, Bild: Wikipedia
Über unsere Serie Fünf Gründe:
In dieser neuen Serie schreiben unsere Redakteure aus ihrer persönlichen Sicht jeweils fünf Gründe auf, die sie zu einem bestimmten Thema bewegen. Der Artikel spiegelt die jeweilige Sicht des Autoren wieder. “Fünf Gründe” erscheint in loser Reihe.




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