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Kommentar: iOS 11 – Bugs und Probleme – Hat Apple sich übernommen?




Jedes Jahr bringt Apple eine neue iOS-Version heraus, und jedes Jahr gibt es mehr oder weniger Probleme damit Aber woran liegt das? Ich mutmaße darüber einmal etwas.

iOS soll jedes Jahr besser, schneller und sicherer werden. Und abwärtskompatibel. Eigentlich wird die neueste Version nämlich immer für das aktuelle iPhone entwickelt. Es soll aber auch auf älteren Geräten laufen. Dass es hier und da ein paar Probleme geben kann, ist wohl mittlerweile als normal zu akzeptieren. – Es ist ja schliesslich alles neu?

iOS wird nicht jedes Jahr neu erfunden. Diverse Programm-Module sind bereits vorhanden und werden übernommen. So oder so ähnlich wird es wohl in Apples Programmierschmiede funktionieren. Es sind mittlerweile zehn iOS-Vorgänger verfügbar, dessen Module mit Sicherheit zum Teil in die neue Version einfliessen. Da stellt sich aber bei einigen die Frage: “Wieso zum Teufel haben wir dann jedes Mal diese Kinderkrankheiten”?

Probleme in iOS 11 häufen sich

Erst knackte es beim Telefonieren mit dem neuen iPhone 8 Plus, bei dem ich wahrscheinlich als Käufer sofort mein Telefon getauscht hätte. Wer kann schon ahnen, dass es sich hierbei nur um ein Software-Problem handelt? Die Bildschirmaufnahme funktioniert beim iPhone SE nicht richtig. Touch-Screens frieren ein oder weigern sich, Eingaben anzunehmen. Weiter wird von abstürzenden Apps und von Einbrechen der Systemperformance berichtet. Dazu kommen noch Meldungen über WLAN- und Bluetooth-Probleme, bei denen bekannte Verbindungen auf einmal nicht mehr funktionieren. Eine Rufnummer wird beim Gespräch sporadisch auch nicht mehr übertragen – und so weiter.

Akku-Probleme

Die für meinen Geschmack größte Schwäche von iOS 11 ist aber die momentane Akku-Laufzeit. Mein iPhone 6s hält unter iOS 11.0.3 bei eigentlich geringer Nutzung gerade einmal bis zum späten Nachmittag. Dann schaltet es sich mangels Akku-Ladung aus. Beim Update mehrerer  Apps konnte ich zusehen, wie die verbleibende Akku-Kapazität Prozentpunkt für Prozentpunkt im 10-Sekunden-Takt sank.

Zuerst hatte ich einen fehlerhaften Akku in Verdacht. Aber auf Nachfrage in den sozialen Medien häuften sich hierzu Meldungen. Auch die Inhaber anderer Modelle berichteten dass die Akkuleistung seit dem iOS 11-Update rapide zurück gegangen sei.

Kinderkrankheiten

Jetzt könnte man sagen, dass diese Probleme ja normal seien und bisher bei jeder neuen iOS-Version auftraten. Man kann aber auch sagen, dass Apple die Software in diversen Beta-Versionen testen lies. Die großen Fehler sollten doch weitgehend behoben sein? Erinnern wir uns an die Programm-Module. Bisher funktionierende Einzelfunktionen entpuppen sich im Ganzen auf einmal als fehlerhaft. Aber woran liegt das?

Mangelnde Zeit

Apple fängt nicht jedes Jahr neu an, ein iOS-Betriebssystem zu entwerfen. iOS wächst ständig seit seiner Entstehung. Einzelne Funktions-Module werden dann bei Bedarf in die jeweils neue Version implementiert. Es mag ja sein, dass innovative Ideen, die mit der Veröffentlichung des neuen iPhone-Modells angekündigt werden, noch nicht fertig sind und daraufhin mit Hochdruck bis zum finalen Termin entwickelt werden. Aber die Grundfunktionen sollten stehen und auch funktionieren, denn daran ändert sich eigentlich nicht viel – oder doch?

Ich vermisse nach wie vor die Durchführung der Aussage dass man sich mehr Zeit nehmen wolle und nicht zwingend jedes Jahr ein neues iOS herausbringen müsse. Leider fällt mir nicht mehr ein, wer dies bei Apple sagte oder wann dies gesagt wurde.

Zu viele Geräte

Mit jeder iOS-Version wurden mehr Geräte als vorher unterstützt, wie nachfolgende Auflistung (ohne iPad) zeigt:

iOS kompatibel bis Gerät

iOS kompatibel bis Gerät

Alleine die Anzahl der iPhones wuchs auf die stolze Anzahl von mittlerweile 11 Geräte (zzgl. 7 iPad-Modelle), dessen Hardware unterstützt werden muss. Seit iOS 7 kam jeweils zu dem neuen Plus-Formfaktor noch ein iPhone Sondermodell hinzu. Mit iOS 9 erhöhte sich die Anzahl der zu unterstützenden Geräte gleich um drei. Übernimmt sich Apple mit iOS mit der Anzahl der zu unterstützenden Geräte?

Übernimmt sich Apple?

Dies soll kein Android-Bashing sein, aber sehen wir uns einmal Android als Gegenpol an: Google veröffentlicht das neue Betriebssystem und die vielen verschiedenen Hersteller sind anschliessend in der Pflicht, dieses so mit Treibern anzupassen, dass deren neuen Geräte damit laufen und die älteren gegebenenfalls noch ein Update erhalten. Bei der Vielzahl der jährlich herauskommenden neuen Android-Geräte war die Frequenz der Updates der älteren Modelle bisher unterirdisch. Zum Teil gehören bereits zwei Jahre alte Geräte zum alten Eisen und erhalten keine Updates mehr. Nur die Top-Modelle werden noch versorgt.

Ist Apple im Begriff hier den gleichen Fehler zu machen? Zu viele gleichzeitig zu unterstützende Geräte scheinen den Riesen in die Knie zu zwingen. Für jedes neue, sowie möglichst viele alte Geräte, soll das Betriebssystem laufen.

Ältere Geräte einfach eher fallen lassen

Würde Apple die alten Zöpfe aber schneller abschneiden, hätte dies wahrscheinlich einen Einfluss auf die zukünftige Nachfrage. Apple lebt unter anderem davon, auch die älteren Geräte noch lange zu unterstützen. Keiner würde ein iPhone (vor allem zu diesem Preis) kaufen, wenn es nach 2 Jahren aus der Update-Liste fliegen und zum alten Eisen gehören würde. Das hält den Wert der älteren Geräte gegenüber derer der Konkurrenz hoch. Dadurch besteht auch für die älteren Geräte noch eine hohe Nachfrage. Neben den Käufern, die sich jedes Jahr ein neues iPhone kaufen, gibt es nämlich noch diejenigen, die dies nur alle 2 Jahre tun. Und dann gibt es noch einmal diejenigen, die sich günstig ein noch erhältliches älteres Gerät bei Apple kaufen.

Mein Fazit

Die Unterstützung der vielen älteren Geräte hat Apple anscheinend in Programmier-Not gebracht. Die Hardware änderte sich im Laufe der neuen Generationen rapide. Neben der anderen Architektur ist das Verhalten anders als in den damaligen Geräten. Einfach die bisherige Treiber-Datenbank in das neue iOS zu bauen reicht wohl nicht aus. Auch die aktuelle Hardware verhält sich anders; manchmal sogar bei identischen Geräten. Hier die perfekten Einstellungen zu finden gleicht wohl der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Meine Enttäuschung über den Akku-Verbrauch oder der sich schliessenden Apps ist schon recht hoch. Ich bin mir zwar sicher, dass sich Apple der Probleme sehr bewusst ist und daran arbeitet, diese schnellstmöglich in den nächsten Updates zu beheben, aber ich bin eigentlich nicht bereit, darauf ein halbes Jahr zu warten, um dann wiederum ein halbes Jahr später das neue iOS mit neuen Kinderkrankheiten zu laden.

Wie Eingangs bereits erwähnt: Die möglichen Gründe der immer wiederkehrenden Probleme sind reine Mutmaßungen von mir. Ich hoffe nur, dass Apple im Rahmen der Gewinnmaximierung und in Konkurrenz zu den anderen Smartphone-Herstellern zukünftig eine Lösung findet, mit der sowohl die Aktionäre als auch die Endbenutzer zufrieden sein werden. Mit der derzeitigen Ablieferung (und dabei habe ich bisher ja nur iOS angesprochen) bin ich jedenfalls alles andere als zufrieden.




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