Editor's Podcast

ATEP232 Projekt Marzipan – iOS und macOS verschmelzen




Apple trennt seine beiden Betriebssysteme klar voneinander. iOS für iPhone und iPad, macOS für Macs. AppKit für macOS, UIKit für iOS. Soweit so klar, doch auch eine große Herausforderung für Entwickler. Die universelle Plattform von Windows hat für alle Seiten Vorteile – auch für Entwickler im Hinblick auf die Entwicklung von Anwendungen. Einmal entwickelt, wird die App dann auf allen Geräten mit allen Displaygrößen angeboten. Projekt Marzipan soll diesen Vorteil auch in die Welt von Apple bringen.

Mit dem Projekt Marzipan will Apple jetzt Apps ermöglichen, die sowohl unter iOS als auch unter macOS ausgeführt werden. Apple hat hier bereits eine eigene Anwendung auf dem Mac, die eigentlich aus der iOS Welt kommt: Fotos. Doch die Trennung von Apple, was die unterschiedlichen Systeme betrifft, geht deutlich weiter als nur unterschiedliche Kits im Hintergrund. Auch in Sachen Hardware gibt es große Unterschiede, hier wird sich der Erfolg des neuen Systems ebenso entscheiden.

Marzipan – Unterschiede bei der Bedienung

Universelle Windows Anwendungen sind in der Regel auf die Bedienung per Touch ausgelegt. Windows Hardware bietet oft Touchscreens an. Nicht nur Smartphones und Tablets, auch Convertibles, Notebooks und gar All-in-One Rechner werden mit Touchscreen angeboten. Mit dem einheitlichen Bedienkonzept gibt es ein breites Einsatzgebiet für universelle Apps, die es so unter macOS nicht gibt. Eine Oberfläche für Touchbedienung muss anders aussehen als eine herkömmliche Desktop-UI. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten, wie Designressourcen, die in beiden Systemen genutzt werden könnten. Es wären auch Mechanismen zur automatischen Überleitung denkbar – beispielsweise automatische Skalierung von Bedienelementen innerhalb einer Anwendung.

Marzipan – Nutzung des App Store Effekts

Eine neue universelle Plattform könnte aber den Mac App Store deutlich anschieben. Der App Store unter macOS ist nach wie vor eher dünn besetzt. Viele Entwickler zogen ihre Apps gar zurück, sehen es nicht ein, warum 30 % Gebühren an Apple bezahlt werden müssen. So könnten schnell sinnvolle iOS Anwendungen auch auf macOS angeboten werden – mit dem praktischen Nebeneffekt, dass Apple auch mitverdient

Viele Anwendungen werden unter macOS als auch unter iOS angeboten, aktuell ist die Basis für die Entwickler aber eine komplett andere. Oft gibt es unter macOS nur eine Webview und umgekehrt. Marzipan könnte hier ein Schritt in die richtige Richtung sein, aufgrund unterschiedlicher Bedienung bleibt dennoch einiges an Arbeit an den Entwicklern hängen. Apple reicht Entwicklern hier die Hand und die Werkzeuge, einfach auch unter macOS noch Apps verkaufen zu können – und verdient an diesen Werkzeugen selbst noch gut mit.



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