Heute habe ich mir ein völlig anderes Thema ausgesucht, nämlich das soziale Engagement von Apple bzw. deren Hilfe im Falle von Katastrophen. Immer wieder haben wir Berichte darüber, dass Apple nach einer Naturkatastrophe selbst Geld spendet oder Geld einsammelt. Dabei konzentriert sich der Konzern nicht nur auf diese Bereiche – sowohl Tim Cook als auch der Konzern selbst stehen immer wieder für Gleichberechtigung und gegen Fremdenfeindlichkeit ein. Grundlegend ist es nichts Neues, dass Firmen sich sowohl karitativ als auch politisch engagieren. Schnell kommen – auch in unserer Community – dann aber Vorwürfe. Alles sei nur PR, am Ende geht es darum, Steuern zu sparen und politisches Engagement gibt es ohnedies nur im Sinne von Lobbying. Alle Argumente sind, meiner Meinung und einigen Beweisen nach, nicht ganz unwahr. So entschied sich Apple, gegen die Abschiebung der Dreamer vorzugehen – der Konzern beschäftigt aber viele der sogenannten Dreamer. Ein Schicksal, das viele Tech-Firmen im Silicon Valley teilen und darum dann auch gemeinsam tätig wurden. Auf der anderen Seite engagiert sich der Konzern aber auch für Gleichberechtigung. Vor allem das Engagement im Umgang mit Pride sticht hervor, nicht nur der homosexuelle Firmenchef hält hier, im wahrsten Sinne des Wortes, die Regenbogenfahne hoch. Am Ende glaube ich aber doch an das Gute in den Menschen – und auch in Apple.
Verdoppelung von Spenden
Der Konzern wählt auch immer wieder sehr individuelle Wege, um Spenden abzugeben. So gab es bereits Aktionen, bei denen Apple nahezu wahllos Spenden an wohltätige Vereine seitens der Mitarbeiter simpel verdoppelt hat. Hier entscheidet nicht der Konzern selbst und bekommt damit nur sehr wenig Medieninteresse ab. Ein bisschen größer war das Interesse vor zwei Wochen, als Apple das Thema in einer Pressemitteilung verarbeitet hat.
Spenden durch Product Red
Stichwort Medieninteresse: Ganz anders sieht es bei Product Red aus. Wir haben diesem Thema bereits eine ganze Folge hier gewidmet. Zwei Dinge sind unbestritten. Apple ist der größte Supporter für die Aktion und erzeugt damit extrem große Aufmerksamkeit, ohne Frage auch für sich selbst – aber eben auch. In jedem Bericht über “das neue rote iPhone” ist auch das Wort Aids zu finden. Es ist klar, worum es bei der Aktion geht und das Thema ist in der öffentlichen Wahrnehmung. Am Ende hilft Apple hier sogar doppelt aus. Einerseits finanziell, andererseits bringt der extrem medienwirksame Konzern ein in den Medien unterrepräsentiertes Thema wieder und wieder ins Gespräch.
Direkte Spenden
Im Fall von Unwettern spendet Apple auch immer wieder direkt Geld. Hier kommen schnell Aussagen wie folgende: “Bei den Preisen könnten die ruhig mehr spenden”, “Das ist ein Witz, für Apple sind das nur Peanuts” und “Die kaufen sich ein gutes Gewissen”. All das mag stimmen, ich kann dennoch all die Argumente wirklich nicht hören. Auch wenn ich mich jetzt selbst gegen persönliche Freunde richte: Ich hoffe JEDER, der eine solche Aussage tätigt, hat selbst gespendet. Und zwar Summen, die substanziell spürbar sind und eben nicht nur Peanuts. Gehen wir von der persönlichen Ebene weg und sehen uns echte Zahlen an. Apple hat für das Unwetter in Indonesien eine Million US-Dollar gespendet. Die Pressemeldung war quasi umgehend nach dem Event veröffentlicht worden. Die EU und Deutschland reagierten – zumindest was ich in den Medien nachvollziehen konnte – später. Beide gewährten insgesamt 1,5 Millionen Euro Soforthilfe.
Tu Gutes und sprich darüber
Ohne Frage mögen die Aktionen von Apple in Relation zum Gewinn wenig sein, es ist aber besser als nichts. Und das ist das, was viele andere Konzerne tun: nichts. Unbestritten ist, dass all dieses Engagement auch marketingtechnisch genutzt werden kann und auch so genutzt wird. In dem Fall bin ich aber gern der Advokatus Diabli: Jede Firma hat diese Chance und kann diese gerne nutzen. Solange am Ende Menschen geholfen wird, ist und bleibt es eine gute Sache – ungeachtet der vielleicht wahren Beweggründe.
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