Mit den neuen iPhone-Modellen setzt Apple einige neue Maßstäbe. Was vielleicht nicht für die Leistung und die Funktionen gilt, gilt vielmehr bei einigen Entscheidungen die Apple rund um das Line-up trifft. Abgesehen von den Preisen – auf dieses Thema werden wir noch zu sprechen kommen – gibt es beispielsweise auch kein neues Gerät unter 5,8 Zoll mehr.
Letztes Jahr war es noch das größte neue iPhone, dieses Jahr ist es bereits das kleinste. Wer aktuelle Apple Hardware möchte, muss zu einem Gerät ab mindestens 5,8 Zoll greifen. Die Diskussionen rund um die Größe der Hardware gab es bereits zum iPhone 6. Apple umschiffte diese damals durch die Einführung des iPhone SE, mittlerweile wurde das Gerät aber eingestellt. Aktuell versucht Apple die Diskussion – relativ erfolgreich – durch die gesunkene Gehäusegröße zu umgehen. Ob ein weiteres, kleineres, Gerät folgt, ist unklar.
Ohne Frage liegt Apple damit im Trend. Während Smartphones vor einiges Jahren oft Phablets genannt wurden – damit wurde der Übergang zwischen Smartphone und Tablet bezeichnet – sind die Geräte mittlerweile fast so groß wie kleine Tablets. Dementsprechend sagte ich auch schon das Ende des iPad Mini voraus. Ein Trend der aber auch industriegetrieben ist – denn warum eigentlich gibt es nur noch große Bildschirme?
Bildschirme und die Sache mit den Medien
Im Durchschnitt erhöht Apple also einfach so die Displaygröße um 23 Prozent. Der Grund könnte beispielsweise in einem Ergebnis von diversen Marktbefragungen liegen. Demnach werden Geräte mit 6 Zoll und mehr doppelt so häufig genutzt wie jene mit 5,5-Zoll-Display. 62 Prozent der Nutzer denken bei größeren Geräten eher darüber nach, Spiele zu spielen oder auch Videos anzusehen.
Insofern: Desto größer die Geräte sind, desto mehr werden sie genutzt – vor allem für Medien. Damit verdienen Medienanbieter deutlich mehr Geld nach dem Verkauf der Geräte. Und Apple ist einer dieser Anbieter. Völlig abgesehen von Apps wird Apple auch der Start eines Streamingangebots nachgesagt. Hinzu kommt das Angebot von Zeitungen und anderen Medien – alles Services, die von großen Displays einerseits profitieren, andererseits dann aber offenbar von den Nutzern erst überhaupt genutzt werden.
Größere Bildschirme und das Ende des iPhones
Die Branche rund um Smartphones wird immer wieder angezählt. Der Markt sinkt, die Unterschiede der Geräte bei jährlichen Updates werden tatsächlich immer kleiner. Das Modell, mit den Verkäufen von Geräten dauerhaft sehr viel Geld zu verdienen, scheint zu stagnieren. Insofern macht Apple hier einen kleinen Schwenk, einen den wir bereits seit Jahren kennen.
Apple setzt immer mehr Geld in der Services-Sparte um – mehr als mit vielen anderen Produktgruppen aktuell und diese Tendenz wird steigen. Aktuell macht Apple laut Morgan Stanley angeblich rund 30 US-Dollar Umsatz je iOS Gerät jedes Jahr. Die Sparte soll in den nächsten Jahren für 60 Prozent des Wachstums von Apple beitragen. Das iPhone trug in den letzten Jahren zu 86 Prozent zum Wachstum des Konzerns bei.
So scheint es, als wäre Apple für die Zeit “nach den großen Smartphoneverkäufen” vorbereitet. Dabei spreche ich nicht über eine AR-Brille oder gar autonome Autos, sondern über etwas, was sich seit Jahren ankündigt: Die Services.
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