Alles begann mit einer simplen Idee: Ein in die Jahre gekommenes, dennoch aber noch gut funktionierendes iPhone 5s lag seit Monaten ungenutzt in der Schublade herum. Wie wäre es, wenn man dem Gerät einen frischen Look (in der Trendfarbe Rot) verpassen könnte. Außerdem wollen wir das Gerät für einen guten Zweck verlosen.
Apple selber bietet ja nur die aktuelle iPhone-8-Reihe in einer roten Variante an. Ältere Modelle oder auch das iPhone X gibt es nicht in dieser Farbe. Also müssen wir halt selber aktiv werden.
Ich konnte mich dran erinnern, dass im Vorfeld des Releases des iPhone SE in diversen China-Videos iPhones auftauchten, die wie ein kleines iPhone 6 aussahen. Wie wir nun wissen, waren das alles Fakes. Es müsste demnach aber diese Bauteile geben, die wir benötigen würden, um aus einem iPhone 5s ein verkleinertes iPhone 6 zu machen.
In China gabs die passenden Teile
Eine kurze Suche in den einschlägigen chinesischen Webseiten brachte dann auch den Erfolg. Unter dem Titel iPhone Housing 5s like 6 wurden wir fündig. Auch noch mit schicken Farben wie Gold, Schwarz oder eben unser gewünschtes Rot.
Zusammen mit der Youtuberin Fräulein Technik (aka Sara Beckmann) wurde also die Idee geboren, das iPhone 5s zu pimpen und daraus ein kleines 6er zu machen. Damit die Übung gelingen konnte, wurde zunächst das passende Werkzeug beschafft. Denn richtiges Werkzeug und der korrekte Umgang damit ist das Wichtigste bei so einer delikaten Operation.
Das richtige Werkzeug ist der Schlüssel zum Erfolg
Im Shop der Reparatur-Spezialisten von iFixit wurden wir fündig. Sara hatte noch einen guten Bestand an Schraubendrehern und Tools, die zum Öffnen und Zerlegen notwendig sind, ich habe mir einen neuen Satz bestellt. Wie sich später herausstellen sollte, war das auch genau richtig so.
Damit die delikate Operation am iPhone 5s ein Erfolg werden kann, wäre eine Übung nicht schlecht. Sara hatte von einem Bekannten ein zwar funktionierendes aber mit einer iCloud-Sperre versehenes iPhone 5s bekommen. Der Masterplan war also, zunächst dieses Gerät in eine, ebenfalls bestellte goldene Rückschale umzubauen. Die dabei gesammelten Erfahrungen sollten dann beim „richtigen“ iPhone helfen.
Damit die zahlreichen Kleinteile und winzigen Schrauben nicht durcheinander geraten oder gar verloren gehen haben wir eine magnetische Matte verwendet. Die Schrauben bleiben auf dieser liegen und die Matte kann mit einem Spezialstift beschrieben werden. So kann man Teile markieren und deren Position beim späteren Zusammenbau wiederfinden.
Erst mal eine Generalprobe
Die Generalprobe mit dem gesperrten iPhone lief einigermaßen gut. Nach dem Umbau in das neue Gehäuse ließ es sich aber nicht mehr einschalten. Es schien ein Defekt am Display oder dessen Anschluss vorzuliegen. Das Gerät wurde warm und gab auch die typischen Geräusche von sich. Lediglich das Bild fehlte. Frust setzte ein und die Hoffnung, das andere Gerät korrekt umzubauen, schwand etwas, denn wir waren uns keines Fehlers bewusst.
Am nächsten Tag war die Laune besser und nach einem ausgiebigen Frühstück ging es mit frischen Kräften an das „echte“ Gerät. Diesmal lief das Zerlegen und der Zusammenbau einigermaßen gut. Lediglich eine winzige Stange, die als Scharnier für den Sleep/Wake-Button dient, bereitete Sorgen. Diese wurde nur bei einer der Gehäuse-Rückseiten mitgeliefert und zwar der goldenen. Damit war sie also dort bei unserem Test bereits verbaut worden. Sie musste also wieder ausgebaut werden, damit wir den Umbau am künftigen roten iPhone 5s fortsetzen konnten.
Ein Ausbau aus der originalen Rückschale erwies sich als nicht möglich. Das Teil ist zu klein und zu fest verbaut. Nach ein paar Versuchen, mit einer kleinen Zange und einer Pinzette lies sich die Stange dann vom goldenen in das rote Gehäuse umsetzen. Der Rest des Telefons war danach verhältnismäßig einfach in die neue Rückschale eingebaut.
Große Spannung
Nach dem Zusammenbau – und dem immer noch im Hinterkopf vorhandenen Frust – kam der spannende Moment des ersten Einschaltens. Nichts tat sich. Ich erinnerte mich daran, dass das Gerät sich vor der ganzen Operation ebenfalls nicht einschalten lies. Der Akku musste also leer sein. Also Ladekabel dran und warten. Wenn ein iPhone-Akku leer ist kann es bis zu 5 Minuten dauern, bis überhaupt etwas passiert.
Um so größer war unsere Freude, als nach wenigen Sekunden bereits das Ladesymbol auf dem Bildschirm erschien. Aber noch war nicht alles ausgestanden. Würde das Gerät auch hochfahren?Bange Minuten vergingen in denen wir nicht nur gebannt auf das iPhone starrten, sondern im Kopf auch immer wieder den Umbau durchgingen. Haben wir an irgendeiner Stelle einen Fehler gemacht? Ist der Akku vielleicht doch nicht mehr in Ordnung?
Dann die Erlösung
Nach weiteren fünf Minuten kam dann die Erlösung im Form des Begrüßungsbildschirms von iOS. Ein freundliches Hello strahlte uns entgegen. Damit war zumindest fürs Erste klar, dass die Operation einigermaßen gelungen war. Was noch fehlte waren die ausführlichen Tests der Funktionen des iPhones. Also WLAN, Mobilfunk, Bluetooth, Audio, Video und beide Kameras. Aber auch hier konnte noch am Abend Erfolg vermeldet werden. In jeder Beziehung ein erfolgreiches Modding. Schön sieht das neue iPhone außerdem aus und wir können sicher sein, ein Unikat zu haben.
Fazit
Durch den Umbau bekommt man ganz praktisch einen Einblick in das iPhone und seine Miniaturisierung. Kleine und kleinste Bauteile machen das Gerät aus, das wir täglich wie selbstverständlich verwenden. Hohe Ingenieurskunst trägt dazu bei, dass es nicht wie ein Backstein in unseren Taschen liegt, sondern elegant schmal und leicht ist.
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Vieles im iPhone ist verklebt. In aller erster Linie der Akku. Dieser Kleber lässt sich zwar mit etwas Übung entfernen, gelingt das aber nicht, muss man enorme Geschicklichkeit und Kräfte aufbieten. Außerdem kann bei so einer Operation leicht der Stromspeicher beschädigt werden, was zu unschönen Folgen führen würde. Wir haben den Akku nur noch mit einem dünnen Streifen Doppelseitigen Klebeband befestigt, damit dieser sich bei einem erneuten Öffnen leichter entfernen lässt.
Auch andere Teile wie zum Beispiel dünne Kabel sind an die Gehäuse-Rückseite geklebt. Andere, wie zum Beispiel die Kamera und der Lautsprecher am unteren Ende werden verschraubt.
Alles in Allem ist das Zerlegen und wieder Zusammensetzen auch kein Hexenwerk. Wenn man vorsichtig, mit genügend Zeit und dem richtigen Werkzeug vorgeht, sollte es kein Problem sein. Aber bei so vielen kleinen Teilen kann natürlich immer mal etwas abbrechen oder verloren gehen. Dann muss man zur Not improvisieren oder sich die passenden Ersatzteile für kleines Geld im China-Store bestellen.
Video
Sara hat die ganze Aktion auf ihrem Youtube-Kanal mit einem schicken Video dokumentiert. Dabei sieht man, welche Probleme es gab und wie es insgesamt lief. Das Video haben wir euch hier eingebunden.
Was passiert nun mit dem Gerät?
Wir haben uns zwar unsterblich in das neue gebaute iPhone verliebt, sind aber unter bestimmten Umständen bereit, uns davon zu trennen. Sara leidet an einer bei Frauen nicht unüblichen aber dennoch fast unbekannten Krankheit mit dem Namen Endometriose. Die Diagnose dieser Krankheit ist kompliziert, weil ihre Symptome bei vielen Frauen unterschiedlich verlaufen. Ärzte geben da meist eine falsche Diagnose, was oft zu jahrelangen Beschwerden führt.
Verlosung mit Spende
Wir wollen das iPhone 5s (16 GB) im roten Alugehäuse zu Gunsten der deutschen Endometriose-Vereinigung verlosen. Natürlich kann man auch jederzeit für diese oder eine andere Organisation spenden.
So geht’s
Mit einem Klick auf den “Spenden” Button wird man zu PayPal weitergeleitet, wo dann 10 Euro für die Teilnahme gespendet werden können. Bei PayPal steht dann (aus technischen Gründen) “Spende an Apfeltalk GmbH”. Wir sammeln allerdings das Geld nur ein, um es dann am Ende der Aktion am 13. Juli 2018 an die deutsche Endometriose-Vereinigung zu spenden. Pro Spende über unseren Button (es ist möglich, mehrfach zu spenden), erwirbt man einen Teilnahme-Slot an der Verlosung. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit des Gewinns, je öfter eine Person über den Button spendet. Wir freuen uns über möglichst viele Spenden. Es gelten dennoch unsere normalen Teilnahmebedingungen. Noch ein Hinweis zum Datenschutz: Während die Aktion läuft speichern wir die E-Mail-Adresse der Teilnehmenden Personen, damit wir eine Auslosung durchführen können. Nach der Auslosung werden alle diese Daten gelöscht.
Die Aktion ist beendet.